Weihnachten 2010 und die analoge Großformatkamera Ebony 45SU

Nein, ich habe keine analoge Großformatkamera, obwohl mir ja die Ebony 45SU sehr gefallen würde. Aber das analoge Mittelformat reicht mir im Moment vollkommen aus. Heute geht es um ein Buch, über das ich vor einigen Jahren schon berichtet habe. Da mein alter Blog nicht mehr online ist und ich dieses Fotobuch immer noch sehr gerne habe und empfehlen kann, habe ich mich entschlossen den Artikel von damals etwas angepasst hier wieder zu veröffentlichen. Aber lest selbst…

Es war einmal Weihnachten, Heilig Abend 2010! Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ob es gestern war. Draussen schneite es und wir saßen im warmen und gemütlichen Wohnzimmer. Genau so und nicht anders liebe ich den Winter :mrgreen: Da kann es draussen ruhig weiter schneien. Aber mal abgesehen davon, ich empfand die Weihnachtstage damals nicht so entspannend wie die der letzte Jahre zuvor. Das mag daran gelegen haben, dass es eigentlich eine ganz normale Woche war und die Feiertage extrem arbeitgeberfreundlich auf’s Wochenende fielen. Und wenn man dann noch keinen Urlaub genommen hat und Heilig Abend halbtags arbeiten musste, ist man über jede Möglichkeit, in der man verschnaufen kann überglücklich.

Daher habe ich mich auch Riesig über das damalige Geschenk meiner Frau gefreut, welches keine Batterien benötigt: ein Buch! Ein Bildband über die schottischen Gebirge. Landschaftsaufnahmen dieser einmaligen Gegend gehören zu meinen absoluten Favoriten. Und Abends auf der Wohnzimmer Couch zu sitzen und sich einen Bildband anzuschauen, ist mittlerweile ein Luxus, den ich gerne und immer noch genieße. Und sich dann dabei auch noch diese herrlichen Landschaftsbilder anzuschauen, ist fast schon Gnade! Für mich wäre es ein Traum, selber einige Zeit dort verbringen zu dürfen,  nur  um mir meine eigene fotografische Meinung und Sichtweise bilden zu können 😉

Der Titel des Buches lautet: Scotland’s Mountains: A Landscape Photographer’s View von Joe Cornish.

Als ich diese wunderschönen Landschaftsaufnahmen sah, brannte ich natürlich darauf herauszufinden, mit welcher Kamera er arbeitet. Aber er macht keinen Hehl draus, warum auch, die Bilder sprechen für sich. Sowohl im Buch, als auch auf seiner Internetseite spricht er über sein Equipment. Es ist u.a. eine Ebony 45SU, eine japanische analoge Kamera und für den Gebrauch von 4×5″ und 6x9cm Rollfilmkassetten konzipiert. Sie gilt als der „Rolls-Royce“ unter den Fachkameras.  Eine klappbare Laufbodenkamera im Großformat mit einer asymmetrischen Schwenk- und einer asymmetrischen Neigeachse, auch bekannt unter den Begriffen Tilt und Shift. Damit kann man eine Verlagerung der Schärfenebene nach Scheimpflug in Rekordzeit und wohl mit größtmöglicher Einstellpräzision durchführen. Bei Landschaftsaufnahmen schafft man damit sowohl den Bildvordergrund als auch entfernte Bilddetails bereits bei offener Blende scharf abzubilden. Bei der Herstellung wurden Materialien wie feinstes Ebenholz und Titan verwendet, was einen kleinen Hinweis über den Verkaufspreis der Kamera gibt, der etwas über dem normalen Budget einer Profi DSLR liegt. Ohne Objektiv versteht sich.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: die Bilder. Auf amazon.de kann man in das Buch blicken und hat somit einen kleinen Einblick auf diese phantastischen Fotografien. Leider hat man da nicht die schönsten Bilder ausgewählt, aber ich kann euch versichern, wer auch nur annähernd auf solche Motive steht, der wird nach dem Kauf des Buches nicht enttäuscht sein.

Joe Cornish wurde 1958 in Exeter geboren, der Hauptstadt der Grafschaft Devon im Südwesten Englands. Sein großes Fotografisches Vorbild war offenkundig Ansel Adams und soweit ich es beurteilen kann, folgt er seinem Vorbild extrem gut, ohne ihn auch nur annähernd kopieren zu müssen. Joe Cornish hat es geschafft, Bilder zu produzieren, die einen in den Bann ziehen. Es fällt mir richtig schwer, das Bildband aus der Hand zu geben, wenn ich mich einmal damit auf die Couch hingesetzt habe. Ein Knaller nach dem anderen folgt! ich kann es nicht anders ausdrücken.

Mein erster damaliger Eindruck, als auch mein heutiger zu diesem Buch decken sich interessanterweise und vermitteln immer noch dasselbe faszinierende Gefühl, das ich nur selten bei einem bildband habe: es fällt regelrecht schwer weiterzublättern, da ich mir Zeit nehmen möchte, jedes Detail eines Bildes genau „unter die Lupe“ zu nehmen und dabei eben an jedem einzelnen Foto kleben bleibe und gar nicht weiterblättern will. Aber auf der anderen Seite erwartet mich dann sprichwörtlich ein neues Foto, ein neues Erlebnis, welches wieder unerwartet meine Aufmerksamkeit verlangt. Und die begleitenden Texte sind passend dazu formuliert worden. Es ist schwer, meine Begeisterung in Worte zu stecken. Mein Fazit ist daher recht einfach:  Scotland’s Mountains: A Landscape Photographer’s View zeigt nicht mehr und nicht weniger als eine Sichtweise eines Fotografen einer wunderschönen und einmaligen Landschaft, die es wert ist, in Bildern verewigt zu werden.

Wer Landschaftsaufnahmen liebt und wen das schottische Gebirge fasziniert, für den ist dieses Buch ein absolutes MUSS!

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