Warum ich mir eine Nikon F7 wünsche!

Heute ist Smalltalk Tag!!! Ich will einfach nur ein bisschen quatschen. Über den Cinestill 800 Film und meinen Weihnachtswunsch an Nikon. Neulich erst kam ich darauf. Ich wünsche mir eine F7 von Nikon. Aber dazu komme ich gleich. Heute will ich nämlich natürlich auch wieder mal ein paar Bilder zeigen, die ich vor Kurzem übrigens schon an anderer Stelle im WWW präsentieren durfte. Es geht um den Cinestill 800 Film oder auch voll ausgeschrieben: CineStill Xpro C-41 800 Tungsten 135/36 Film (Wer denkt sich nur solche Namen aus?!). Das ist ein Kleinbildfilm der speziell für Kunstlicht ausgelegt ist. Im Blog vom MeinFilmLab.de Team durfte ich einen Gastbeitrag über meine Erfahrungen mit der Belichtung dieses Films veröffentlichen. Schaut doch mal dort vorbei. Über Kommentare und eure Erfahrungsberichte zu diesem Film würde ich mich sehr freuen. Hier geht’s zum Artikel: Cinestill 800 belichten

An diesem Tag, als ich den Cinestill Film belichtete, habe ich mich mit einigen Leuten aus der hiesigen Street Photography Frankfurt Facebook Gruppe getroffen, um ein wenig Porträtfotografie  zu üben. Da durfte ich (leider) auch mal das neue Objektiv vom Tobias Löhr an meiner Nikon F100 ausprobieren, das AF-S NIKKOR 105 MM 1:1,4E ED, um das es mir nun hauptsächlich geht. Danke an dieser Stelle an dich Tobias! Auch wenn es ein Fehler war 😉 Denn so sehr mich auch dieses Monster aus hoch vergütetem Glas fasziniert hat, ich werde es mir nicht kaufen. Und ich spreche nicht über den Preis. Es macht einfach keinen Sinn mit meinen analogen Nikon Kameras. Aber eins nach dem anderen.

Nikon Geschichte
Manchmal verstehe ich die Kamera Hersteller einfach nicht. In diesem Fall Nikon zum Beispiel. Nikon ist berühmt dafür, dass man seit mehr als 50 Jahren fast durchweg alle Objektive an allen Nikon Kameras verwenden kann. Das Nikon F-Bajonett wurde 1959 von Nikon mit der Nikon F eingeführt und blieb seit dem unverändert in der Konstruktion. Das hat den Vorteil, dass man alte Objektive an neuen Kameras oder neue Objektive an alten Kameras verwenden kann, mehr oder weniger mit leichten Einschränkungen.

Exkurs
Die Tatsache, dass man die non-Ai-Objektive auch nicht mit allen neueren Kameras mit Ai-Technik verwenden kann, lasse ich hier mal außen vor. Wer sich dafür interessiert, HIER auf der Nikon Website steht mehr dazu. Und die Thematik der Nikon G-Objektive (also ohne Blendenring) und den alten manuellen Kameras, z.B. F3 oder FE ignoriere ich hier auch mal ganz elegant.

ich bin enttäuscht
Zurück zu meinem Leid. Nun ist es zwar nicht so, dass Nikon das Bajonett verändert hat, aber jetzt kommt eben so eine echte Sensation eines Objektives heraus und man kann es nicht wirklich benutzen. Ich kann es nicht verwenden! Nikon macht mir mit dem „E“ einen Strich durch meine analoge Rechnung! Ich verstehe alle marktwirtschaftlichen und technischen Argumente. Aber es geht hier einzig und alleine um meine persönliche Enttäuschung! Ich bin subjektiv! Ich will nicht vernünftig sein. Nikon spielt da mit meinen Gefühlen und vermutlich bin ich nicht alleine. Analoge Nikon Fotografen aller Länder, vereinigt euch! 😉

Aber mal Spaß beiseite, bleiben wir mal bei den Fakten. Analoge Nikon Fotografen haben hier das Nachsehen. Leider hat sich Nikon nämlich bei diesem grandiosen Objektiv für die Blendensteuerung über ein für Nikon jedenfalls neues Verfahren, dem elektromagnetischen Blendenmechanismus (zugehöriges Kürzel „E“ im Namen, AF-S NIKKOR 105 MM 1:1,4E ED) entschieden. Die Kamera steuert die Blendenlamellen direkt über einen neuen elektromagnetischen Servoantrieb. Bei den bisherigen Nikon Objektiven (D und G Serien) erfolgt die Ansteuerung der Blendenlamellen vom Kameragehäuse aus über eine mechanische Kupplung.

Schärfentiefe
Im Klartext bedeutet das: ICH WERDE AUSGESCHLOSSEN!!! Ich kann nämlich an meiner analogen Nikon F100 die Blende dieses sau-geilen Objektives NICHT ansteuern, sondern damit ausschließlich bei f/1,4 offenblendig fotografieren. Das wäre zwar natürlich auch ein Kompromiss, aber macht nicht wirklich Sinn. Denn bei einer Brennweite von 105mm, einer Blende von f/1,4 und einer Distanz von z.B. schon 2 Metern zum Motiv hin ist der Bereich, der scharf dargestellt wird gerade mal knapp 3cm tief. Und bei einer Distanz von nur einem Meter schrumpft die Schärfentiefe auf gerade mal 0,69cm! Das wird echt eng und schränkt den Verwendungszweck dieses Objektives stark ein!

Was ich mir von Nikon wünsche
Es ist ja bald Weihnachten und von Nikon wünsche ich mir daher, dass sie hier auch im analogen Kamera Sektor nachziehen. Die Nikon F6 z.B. wird ja noch aktiv produziert. Wenn Nikon nun ein Update zu der F6 herausbringen würde, vielleicht eine F7, die auch diesen elektromagnetischen Blendenmechanismus bedienen kann, würde ich mir auch sofort dieses Objektiv im Set dazu kaufen. Und zwar ohne auch nur einmal darüber nachgedacht zu haben. Ich wünsche mir daher eine Nikon F7, damit ich mir das neue 105mm Nikon Objektiv auch kaufen kann. Logisch, oder? Kann man da nicht mal eine Petition für Nikon starten?! Mal ernsthaft, wie bekommt denn Nikon überhaupt die Bedürfnisse der Kunden mit?

Wo ist das Bild?
Ach ja…. genug davon! Es hat ja eh keinen Sinn. Nikon bemerkt vermutlich noch nicht einmal, dass es noch analoge Fotografen gibt, die auch gerne mit neuem Equipment fotografieren wollen. Aber zum Glück gib es wenigstens Film Hersteller, die Innovationen herausbringen. Ach apropos, drei der u.a. Bilder habe ich mit diesem Monster von Nikon AF-S NIKKOR 105 MM 1:1,4E ED Objektiv fotografiert. Ratet doch mal welche Fotos das sind 🙂

An dieser Stelle auch noch mal herzlichen Dank an Björn, Benjamin und Alex, dass ich euch hier zeigen darf 🙂

 

8 Kommentare

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Ja leider! Wobei ich ja wirklich noch die Hoffnung habe, dass es hoffentlich bald auch im analogen Kamera Sektor einen kleinen Aufschwung geben wird. Keine Ahnung wieso, ist nur ein Gefühl! In zwei Jahren, wenn ich meine Nikon F7 in meinen Händen halte, werde ich mich an diese Zeilen erinnern und herzlich darüber schmunzeln 😉

Interessant, für mich irrelevant da solch exquisite Technik jenseits meiner monetären Möglichkeiten liegt.
Die E Blende ist wahrscheinlich die Vorbereitung auf die Spiegellosen Nikon dslrs.
Immerhin ist Nikon der einzige Herstellers mit einer vernünftigen Analogen Kamera im Lieferprogramm.

Nee, ich vermute eher, dass die E Blende einfach lange überfällig war. Canon hat das ja schon ewig im Programm mit den EF Objektiven. Nikon hatte das zwar auch schon seit Jahren mal angefangen, zuerst bei den PC-E Nikkor Objektiven und dann bei den Superteleobjektiven und nun bleiben die halt wohl bei der Produktion neuerer Objektive dieser Linie treu. Einen weiteren Vorteil hat die elektromagnetisch angesteuerte Blende gegenüber der mechanischen Kopplung der Blende wohl auch bei Zeitrafferaufnahmen, da die E-Blende wesentlich konsistenter ist. Aber das sind nur technische Details, die im Prinzip nicht wirklich wichtig sind. Und diese letzte analoge Nikon, die hätte ich gerne und es wäre mir egal, was dann Nikon mit den E Blenden noch so macht 🙂

So übel ist das Nikon 105mm f/2 DC auch nicht, und Du kannst sogar das Bokeh einstellen :), was ich wirklich gern mal testen würde. Von der F3 kommend, wäre mein persönlicher Wunsch eher eine F4 als eine F7, und für die aktuelleren AF-Objektive gibt es ja immerhin noch die F6, sogar neu.

Schön, Dich kennen gelernt zu haben beim diesjährigen Sommerfest unseres Lieblingslabs (http://www.meinfilmlab.de)!

Herzliche Grüße aus dem Frankfurter Nordend,
Holger

Das ist eine heikle Geschichte und ich möchte hier nicht die üblichen Markenkämpfe in Gang bringen. Die gibt es schon genug in diversen Foren, die ich schon seit Jahren bewußt meide. Canon hat vor nunmehr 30 Jahren das alte Bajonett komplett über den Haufen geschmissen und die EF Objektive eingeführt. Dabei wäre Canon damals beinahe Pleite gegangen und hat wahrscheinlich jede Menge Fotografen vor den Kopf gestossen, die vorher mit den manuellen FD Objektiven unterwegs waren. Auf lange Sicht hat sich die Entscheidung aber als richtig und zukunftsweisend erwiesen. Noch heute funktioniert jedes Canon EF Objektiv an jeder analogen EOS Kamera. Das ist in meinen Augen ein großer Vorteil des Canon Systems. Vor allem wenn man neben den analogen auch noch digitale EOS Kameras besitzt. Nikon ist hier einen anderen Weg gegangen. Das Bajonett ist in meinen Augen nur mechanisch identisch, aber wenn ich erst nachlesen muss welches Objektiv mit welcher Kamera arbeitet, dann schreckt mich das schon ein wenig ab. Auf der anderen Seite muss ich aber Nikon hoch anrechnen das man noch immer die F6 kaufen kann. Canon hat die letzten analogen EOS vor ca 10 Jahren eingestellt… Und die F5 ist ein Panzer. Da sich aber beide Giganten (Nikon und Canon) zur Zeit in einem eher schwierigem Fahrwasser befinden würde ich nicht damit rechnen das von denen beiden noch mal was neues für Filmfotografen gibt. Leider! Bei Canon stelle ich mir inzwischen eher die Frage wie lange die überhaupt noch im Fotografie Markt aktiv sind. Die letzte Photokina hat mich da nicht so optimistisch gestimmt… Hoffen wir das beste. Ich habe halt nur so meine Bedenken wenn man als analog Fotograf seine Kamera inzwischen bis auf wenige Ausnahmen (Leica, Nikon F6, …) nur noch gebraucht kaufen kann…

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