Nikon D600 RAW Entwicklung und Adobe’s Lightroom 3 und Elements 10

Als ich Anfang Juli meine geliebte Fuji S5 Pro verkauft habe – ich berichtete – dachte ich nicht im Entferntesten daran, dass ich mir sobald eine neue Kamera zulegen würde. „Ende des Jahres“ hatte eher symbolischen Charakter. Damals war die D600 nur ein Gerücht und der Gedanke zur Fujifilm X-Pro1 war zwar sehr verlockend, doch als aktiver Hobbyist ist mir der Preis der neuen Fuji mit den neuen Objektiven dann doch zu hoch gewesen. Als ich aber auf der Photokina die D600 dann endlich in der Hand halten durfte, wusste ich genau, DAS ist sie. Kennt ihr das? Manchmal sind es einfach nur simple Dinge, die einen überzeugen. Bei mir war’s die Haptik.

All die Disskussionen im Web über die Vor- und Nachteile der D600 im Vergleich zur D800 oder zur D7000 habe ich gelesen, ja sogar verschlungen. Und alle Argumente habe ich verstanden und kann theoretisch nachvollziehen, dass diese Sinn machen. Und auch der Gedanke zu einer gebrauchten D300 oder D700 haben mich lange beschäftigt. Aber mir war das alles egal. Ich wollte die D600 und nun habe ich sie.

Wie verliefen also die ersten Tage mit meinem neuen Baby? Anfangs war ich nur euphorisch und bin es immer noch. Teilweise jedenfalls. Aber dazu später mehr.

Die D600 ist einfach nur genial. Sie kann genau das, was mir an meiner Fuji S5 Pro fehlte. Sie ist schnell genug, der Autofokus im AF-C Modus präzise und die Bildqualität bei ISO 3200 oder 6400 umwerfend. Und sie kann noch mehr. Die Videofunktion kann ich nicht bewerten, weil ich daran nicht wirklich interessiert bin. Ziemlich cool finde ich aber die Möglichkeit, Intervallaufnahmen machen zu können. Mit diesen kann ich dann sogar die Zeitrafferaufnahme (zusätzliche Funktion) als Video in der Kamera abspeichern. Das werde ich mal bei Gelegenheit ausgiebig testen. Wie gesagt, die Unterschiede der Spezifikationen zur D800, D7000 oder auch zur D300, D700 sind mir egal und daher kann ich dazu nix sagen. Ich bin ja schließlich kein Testlabor 😉

Das Einzige, was mich im Moment etwas nervt ist die RAW Entwicklung. Die D600 NEF’s werden bei Adobe im Moment nur von Lightroom 4.2 und Camera Raw 7.2 unterstützt. Ich habe noch LR 3.6 und PSE 10 mit Camera RAW 6.7 und kann daher die D600 RAW Dateien damit nicht bearbeiten. Den Upgrade zu LR 4.2 wollte ich bisher nie machen, da ich den Mehrwert nicht gesehen habe. Aber das wird sich wohl bald ändern müssen. Und wenn es für PSE 10 das Camera RAW Update nicht geben wird…..tja, was dann?

Ich schrieb also Adobe an und fragte gezielt, ob die Unterstützung der D600 NEF Dateien noch in den alten LR und PSE Versionen eingebaut wird. Ich bekam leider nur einen pauschalen Hinweis auf Lightroom 4 und den möglichen Umweg des DNG Konverters. Aber ich ließ nicht locker und habe erneut und genauer nachgefragt. Wieso ein Upgrade machen müssen, wenn LR3 vielleicht doch noch die D600 NEFs bald verstehen kann. Oder es ist Adobe’s Strategie, ein Upgrade erzwingen zu wollen. Mal abwarten…

Bis dahin aber gibt es für für mich und alle D600 Besitzer, die in der selben Lightroom3/PSE10 Situation stecken wohl nur drei mögliche Umwege, solange die Unterstützung der D600 NEF Dateien noch in den Babyschuhen steckt:

1. mit Nikon’s ViewNX2 kann man die RAW Dateien als 16-Bit TIFF’s abspeichern, um diese dann in Adobe’s Lightroom oder Photoshop Elements weiter zu bearbeiten. Das hat den Riesen Nachteil, dass zu der 33MB großen NEF Date noch eine 145MB wuchtige TIFF datei hinzukomt.

2. Oder man konvertiert die NEF Dateien ins sog. DNG (Digitale Negativ) Format, um diese dann in Adobe’s Lightroom oder Photoshop Elements weiter zu bearbeiten. Dazu braucht man Adobe’s DNG converter. Damit wird dann z.B. eine 33MB große NEF Datei in eine 21MB DNG Datei konvertiert. DNG’s sind kleiner, weil die Dateien verlustfrei komprimiert sind. Aus meiner Sicht ein gangbarer Kompromis.

3. Oder man bleibt bei den kamerainternen JPG’s, was den Vorteil der RAW Entwicklung simpel zunichte macht, da man diese nicht nutzt.

Alles in allem ist es im Moment eine nicht wirklich befriedigende Situation. Beide Konvertierungsmöglichkeiten kosten nicht nur zusätzlichen Festplattenspeicher, sie sind bedingt durch einen weiteren Bearbeitungsschritt einfach zeitraubend. Und letztendlich hat man ja von beidem nie genug.

Ich persönlich bevorzuge den Weg mit den DNG’s. Aber ich bin gespannt, ob ich mit meinen aktuellen LR und PSE Versionen bald die D600 RAW Dateien bearbeiten kann.

Adobe meldete sich übrigens auf meine zweite Anfrage nicht mehr. Das ist wohl auch eine Antwort.

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