erste Schritte mit der analogen Kamera und das Märchen von der schönen, besseren Welt

Ich bin ja bekennender „Analogie“ 🙂 Ich weiß nicht mehr, wo ich diesen Begriff her habe, aber ich mag ihn. In der Fotografie gibt es ja nun immer öfter auch den Bereich der „analogen“ Welt. Und spätestens seit Kodak vor Kurzem auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas groß angekündigt hat, den Kult-Positiv-Farbfilm KODAK PROFESSIONAL EKTACHROME wieder zurück auf den Markt zu bringen, weiß jeder Bescheid: Film is not dead! Und nein, ich glaube nicht, dass das nur ein kurzlebiger Hype ist. Ich denke wirklich, dass der Markt sich regeneriert. Ähnlich wie mit der Vinylschallplatte. Aber das ist ein anderes Thema.

Die analoge Fotografie lebt nun also wieder auf. Und daher ist es nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Fotografen damit beschäftigen. Und da ich mich seit einigen Jahren auch immer mehr mit der analogen Welt der Fotografie beschäftige, ziehen mich solche Themen natürlich wie ein Magnet an. Sei es in irgendeinem Forum oder bei Facebook, wenn jemand mal in die analoge Welt reinschnuppern möchte und Fragen dazu hat oder auch einfach Leute auf der Straße, die mit einer alten, analogen Kamera herumlaufen und einen ansprechen, weil man offensichtlich die gleichen Interessen teilt (…passiert meistens nur, wenn ich meine alte Nikon FE mit dabei habe) Oder auch vermehrt über meinen Instagram Account. Ich sehe sie alle 😉 Ihr kennt das mit Sicherheit. Wenn man sich ein rotes Auto kauft, sieht man plötzlich nur noch rote Autos auf der Straße.

Es gibt so unglaublich viele Fragen rund um den Start in die analoge Fotowelt. Und noch mehr, wenn es um fortgeschrittenere Themenbereiche wie die analoge Filmentwicklung geht. Und auf die Frage, wieso ich analog fotografiere und seit kurzem auch selber Filme entwickle, kann ich nur sagen: einfach weil ich es liebe! So hat jeder seine Gründe, wieso er sich damit beschäftigt. Die einen weil sie nicht anders wollen, die anderen weil sie denken, damit aus irgendeinem Grund mit dem aktuellen Strom mitschwimmen zu müssen. Ja es gibt sie, die Hippster, die denken, wenn man analog fotografiert, putzt man damit sein Image auf. Aber fairerweise muss man sagen, gibt’s diese Leute auch mit digitalen Fotoapparaten. Hab ich mal erzählt, wie oft ich in einer Leica Ausstellung, in der Fotografien von Magnum Fotografen ausgestellt wurden, Menschen mit einer Leica um den Hals hab rumlaufen sehen? Es waren irritierend viele… Aber auch das ist ein anderes Thema!

Ja, und dann gibt es noch die normalen Menschen, die eben digital fotografieren und auch mal was analoges  ausprobieren wollen. Und diese haben logischerweise ganz viele Fragen. Z.B. welchen Film man wann einsetzen kann, was der Unterschied zwischen einem Negativ- und einem Diafilm ist oder auch was denn „push“ oder „pull“ bedeutet.

Es sind immer unterschiedliche Schwerpunkte, aber erstaunlicherweise gibt es eine Sache, die sich irgendwie immer wiederholt. Es ist dieses Märchen von der schönen, besseren Welt, die man mit der analogen Fotografie betreten will. Es geht um den Irrglauben, dass man nur eine alte analoge aus dem letzten Loch pfeifende 10-EURO-Kamera braucht und einen alten, bestenfalls abgelaufenen s/w Film einlegen muss und schon ist man Teil dieser sagenumwobenen schönen, besseren Welt von der alle sprechen und man erhält automatisch diese Bilder in diesem „Retro Look“. Und wenn man dann die erste Rolle Film aus der Großlabor Lieferung des hiesigen Drogeriemarktes entwickelt und digitalisiert zurück erhält, ist die Verwunderung über die grauenhaften Ergebnisse groß. Entweder man ärgert sich über die verwackelten, über- oder unterbelichteten Ergebnisse oder man wundert sich über das starke „Rauschen“ in den Fotos und die fehlende Schärfe in den Details. Und dann greifen die meisten auf ihre digitalen Tools zurück und importieren die Scans in Lightroom oder in ähnliche Tools und entrauschen was das Zeug hergibt. Oder sie machen das gar nicht und hören im schlechtesten Fall auf, es mit der analogen Fotografie weiter auszuprobieren. Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich das schon mitbekommen habe. Wie gesagt, ich ziehe sowas wie ein Magnet an.

Um was geht’s denn nun?
Was ich sagen will ist einfach. Die Gründe wieso man analog fotografiert können vielfältig sein. Und jeder einzelne Grund ist legitim. Es gibt hier kein richtig oder falsch! Und es geht auch nicht um den Vergleich zwischen digital und analog. Darum geht’s mir nicht. Jeder hat da so sein Ding! Aber wenn man schon anfängt und analog fotografieren möchte, wieso um alles in der Welt hat man dann die Erwartung, dass man Top Ergebnisse mit einer 5-EURO Krücke zaubern kann?! Diese alten Kameras haben ihren Charme, ich liebe sie auch. Ich sammle sie sogar. Aber wenn es darum geht, anständige Fotos zu produzieren, braucht man – genau wie in der digitalen Fotowelt – eine anständige Kamera mit entsprechenden Features, die einem helfen, die angestrebten Ergebnisse  in der Qualität zu produzieren, die man für sich in Anspruch genommen hat.

Ich meine, was spricht denn gegen die Möglichkeit an der Kamera zwischen einer 3D-Color-Matrix und mittenbetonten Belichtungsmessung auswählen zu können? Was hat man nur gegen diesen automatischen Filmtransport oder gar den Autofokus? Es gibt auch analoge Kameras, die können in ihrer Serienbild Geschwindigkeit locker mit den digitalen Kameras mithalten. Meine Nikon F100 kann 5 Bilder pro Sekunde und es gibt andere Kameras, die können auch mehr. Die interne Belichtungsmessung meiner automatischen analogen Kameras ist fast auf der Höhe der Zeit und dementsprechend erleichtert mir das die Arbeit ungemein.

Versteht mich nicht falsch. Die Technik ist mir scheißegal, ich stelle sie nicht in den Vordergund. Aber sie ist ein maßgeblicher Teil meiner Kreativität, daher kann ich sie nicht ignorieren.

Und ja natürlich gilt in der analogen Fotografie auch der Grundsatz, dass der Fotograf das Bild macht und nicht die Kamera. Was viele aber an diesem Zitat nicht realisieren ist die Tatsache, dass der Fotograf mit excellentem Fotoequipment immer noch das Bild macht und nicht die Kamera. Ja, es spielt keine Rolle, welches Kamera Equipment man nutzt. Aber warum sich das Leben schwer machen? Warum nicht den (technisch) einfachsten Weg gehen, um eine gesunde Grundlage zu finden, auf der man sich wesentlich besser kreativ in seinen Bildern austoben kann? Warum nicht die Qualität der Ergebnisse erhöhen? Nur ein Gedanke…

mein persönliches Fazit
Mein Gedanke heute ist ganz simpel: gutes Werkzeug = gute Arbeit! 🙂

Ich finde es sehr schade, dass viele Fotografen das analoge Fotografieren mit altem, fast unbrauchbarem Werkzeug assoziieren, seien es alte, antiquarische Kameras oder abgelaufene Filme. Meines Erachtens verlieren die meisten nur aufgrund dieser schlechten Voraussetzungen relativ schnell den Spass an der analogen Fotografie und das muss wirklich nicht sein. Analoge Bilder sind viel mehr als nur die Summe des technischem Equipments. Aber der technische Fotokram bildet eine essentielle Grundlage. Und daher wird es in einigen der  nächsten Artikeln hier im Blog aus meiner Sicht ein paar Empfehlungen geben, wie man gerade am Anfang das „richtige“ Equipment mit entsprechender Qualität finden kann und dennoch den Geldbeutel nicht überstrapazieren muss. Seid also gespannt 🙂

10 Kommentare

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Es sei denn, du liebst die Lomografie, dann liebst du auch die Ergebnisse mit all den alten Krücken. 🙂 Was mir aber auffällt: es gibt sehr viele Lomographen, die sich nach einiger Zeit spezialisieren und plötzlich doch Wert auf „gute“ Fotos legen, ihre Billigknipsen verkaufen, um das Geld in teures Equipment zu investieren. Es ist eben ein ewiger Prozess und ich liebe ihn. Hauptsache, der Film stirbt nicht, aber daran glaube ich eh nicht. <3 (Ich vermisse ein paar Beispielbilder in diesem Artikel.)

Hallo Dani! Danke für deinen Einwand. Du hast recht. Lomography als eigene Stil- oder Kunstrichtung habe ich nicht bedacht. Aber das steht auch nicht im Kontrast zu dem was ich meinte. Mir geht es hauptsächlich um die Anfänge und die unrealistischen Erwartungen, die man dabei hat und dass man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen sollte. Mein Ziel ist es ja, die Leute um mich herum zu motivieren, noch „analoger“ zu werden. Und Bilder werden erst noch in den darauffolgenden Artikeln folgen 🙂

Hallo Ivan,
ein schöner Blog-Post in dem ich viel von meinen eigenen Erfahrungen des letzten Jahres wiederfinde. Letztes Jahr habe ich zu Ostern meine Eltern besucht und meinen Vater gefragt, ob er noch seine alte Spiegelreflex hat. Hatte er. Dazu war auch noch eine kleine Kompakt-Canon im Haus. Also schnell losgezogen, Filme gekauft und drauflos geschossen … so wie ich das digital gewohnt war. Ruckzuck war der erste Film voll und mit der großen schweren Konica SLR (war glaub ich ne T3) habe ich dann angefangen etwas bewusster zu agieren. Die Drogerie-Entwicklungsergebnisse waren dann … ernüchternd. Keine Spur von dem tollen Analog-Charme den man auf Flickr etc. vorfindet. Vornehmlich sind die Scans einfach nur gruselig. Aber nichts desto trotz irgendwie fand ich es reizvoll. Ich hatte die ersten Anzeichen der Entschleunigung und bewussteren Fotografie gespürt und fand das gut.

Da ich auch ein Technik-Spielkind bin, folgten in den kommenden Monaten diverse Anschaffungen von klassischen SLRs mit passendem Altglas. Haptisch ein schönes Erlebnis, die ganzen Metall-gefassten Linsen, manuelles fokussieren etc.. Natürlich hatte ich auch ruckzuck spitz welches „die guten Sachen“ sind … auch was Filme und Dienstleister angeht. Insbesondere die professionellen Scans von MFL sind wirklich ihr Geld wert.
So habe ich viel Geld in analoges Zeug gesteckt und ne Menge gelernt. Aber oft war es vom Ergebnis her noch nicht ganz da wo ich hin wollte. Gerade das fokussieren bei dynamischeren Situationen (Kleinkind) hat doch zu gehörigem Ausschuss geführt … und der ist analog einfach verdammt teuer verglichen mit der rein digitalen Welt.
Daher folgten noch ein KB Bolide der letzten Generation mit AF und modernerem Glas dran und sogar in MF-Land hab ich mich gewagt. Es belebt die Alltagstauglichkeit dann doch enorm. Und ich stimme dir da völlig zu, warum soll man sich das Leben schwerer als nötig machen?

Ich begreife das inzwischen als Reise. Man erreicht zu verschiedenen Zeiten, verschiedene Stationen und hat bestimmte Vorlieben, die sich auch wieder ändern können. Aber es gibt „Destitationen“, die man doch signifikant häufiger aufsucht und die man einfach mag.
Wie beim Reisen sind es auch im Kameraland meist die schönen und (für den Geldbeutel leider) etwas teureren Plätze an den man sich wohl fühlt.
Klar macht am Ende der Mensch hinter der Kamera den Unterschied. Bei den beiden zentralen und alles entscheidenden Aspekten ‚Motiv‘ und ‚Komposition‘ ist die Kamera nahezu bedeutungslos. Aber ich sehe nichts Verkehrtes daran mit einem tollen Werkzeug, dass ich gerne benutze und das mich zuverlässig unterstützt zu Werke zu gehen.
Der Gedanke mit irgendeiner vergammelten Analogkamera mit Billo-Glas dran, super duper Bilder zu machen ist genauso irrig wie das andere Extrem, dass tolle Bilder ausschließlich durch das Equipment determiniert werden.
Du hast das schön zusammengefasst mit dem Statement: gutes Werkzeug hilft bei guter Arbeit.
Was man aber auch ehrlich sagen muss, dass Analogfotografie einfach ein teurer Spaß ist. Die Hardware meine ich gar nicht mal so sehr aber den Kostenpunkt „Consumables“ gibt’s in dieser krassen Form digital einfach nicht.

Trotzdem hat die analoge Fotografie aus zwei Gründen den Weg in mein Herz gefunden.

1. Die bewusstere Fotografie. Man hat nur 36 Shots/Film oder gar nur 16/Film und jedes Foto kostet 1 bzw. 1,5 €. Ergo drückt man seltener ab und gestaltet sorgfältiger.
2. Allen Presets etc. zum Trotz hat Film einfach einen speziellen Look den ich schlichtweg liebe und der digital so nur schwer erreichbar ist. Es ist organischer, weniger perfekt hat dafür aber ungleich mehr Seele.

Hallo Holger, wow! Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar über deine eigenen Erfahrungen. Das schätze ich sehr! Deine Metapher mit der Reise gefällt mir besonders gut. Die hab ich mir notiert und da werd ich dich in Zukunft zitieren 😉 Was mich noch interessieren würde… Hast du damals, als du mit der analogen Fotografie begonnen hast, komplett von Null angefangen oder wusstest du schon einiges über Filme und die unterschiedlichen Verwendungszwecke, Belichtungsmethoden, etc.? Und was waren deine Quellen? Entwickelst du auch selber?
Wünsche dir eine schöne Woche noch! VG, Ivan

Hallo Ivan,
es freut mich wenn dir mein Kommentar gefällt. Die „Reise“-Metapher darfst du gerne übernehmen.

Nun zu deinen Fragen … also ich hatte zu Beginn von der analogen Fotografie überhaupt keine Ahnung. Ich wusste, dass es sie gibt mehr aber auch nicht. Der Look gefiel mir, aber von der technischen Seite her war es ein Start bei null. Mein werter Herr Vater musste mir sogar zeigen wie ich den Rückdeckel der SLR aufbekomme und den Film einspule. Rückblickend betrachtet schon fast peinlich. Aber mein Forschergeist hat mich in diesem Feld schnelle Fortschritte machen lassen.
Die unterschiedlichen Filme waren für mich am Anfang S/W oder Farbe. Die Nuancen, Verwendungszwecke etc. kamen erst mit der Zeit (z.B. bin ich durch andere Fotografen wie Theo Gosselin u. Co. auf den Portra400 gekommen). Inzwischen heißen mein Favoriten: Ektar100, Fuji 400HPro, alle Portras und der Tri-X.
Die andere Herangehensweise mit der bewussten Belichtungsmessung auf die Schatten folgte erst deutlich später (und hat die Ergebnisse auf technischer Ebene signifikant verbessert). Zusammengesucht hab ich mir das alles aus diversen Quellen (Youtube, verschieden Blogs etc.). Als eine große Hilfe empfand ich den MFL Filmratgeber und deren Blogeinträge über Belichtungsmessung etc. (vielen Dank an dieser Stelle dafür). Auch Bücher wie das von Jose Villa sind interessante Quellen.
Da ich überwiegend in Farbe fotografiere ist selbst entwickeln kein Thema. Ich muss aber auch sagen, dass mich der Labor-/Dunkelkammer Aspekt an der analogen Fotografie (aktuell) am wenigsten reizt. Hier möchte ich einfach professionelle Unterstützung haben, die ich bei MFL durchweg bekomme. Für mich ist der Prozess bis zum Auslösen das Spannende und das finale „Klick“ dann jeweils die Belohnung/Erlösung … 36 mal.
Die Analogfotografie schult das Abstraktionsvermögen sehr und ist dieser Hinsicht eine gute Lehrerin in Richtung bessere Fotos. Auch das man auf die Bilder warten muss uns es in Summe deutlich weniger sind als bei Digital, steigert für mich den Wert der analogen Bilder.
Generell merke ich aber, dass ich zwar ein absolut technikverliebtes Spielkalb bin, mich auf dem Weg zu besseren/spannenderen Fotos jedoch noch viel stärker mit dem Faktor ‚Licht‘ und ‚Mensch‘ auseinander setzen muss.

Viele Grüße
Holger

Ein toller Post, Ivan!

Da ich an einer Hochschule arbeite (und unsere Studierenden schamlos als Models rekrutiere, hehe) konnte ich den ein oder anderen schon für die analoge Fotografie interessieren, was mich total glücklich macht. Aber du sprichst einen wichtigen Punkt an – das Dranbleiben. Sich mit dem Zeug – Grundlagen wie Technik – auseinandersetzen, wenn die Ergebnisse nicht wie erwartet geworden sind. Die Filmfotografie stellt die bisweilen kurze Aufmerksamkeits- oder Begeisterungsspanne der jungen Generation auf die Probe. Einige greifen schnell wieder zurück auf ihr Smartphone, andere bleiben fasziniert. Ich möchte auch dazu beitragen, dass neue Analogies nicht so schnell den Mut verlieren, was einer der Gründe ist, weshalb mein Blog in letzter Zeit ein bisschen technischer geworden ist. Aber die Klickzahlen bestätigen dieses Bedürfnis nach Flughilfe, was du sicherlich auch merkst.
Ich freue mich auf deine Reihe und lerne dabei bestimmt auch noch ganz viel 🙂

Viele Grüße vom Meer
Conny

Danke sehr für deine Worte Conny! Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich denke, diese Flughilfe benötigen wir alle irgendwo. Aber gerade die jüngere Generation mit der von dir so schön beschriebenen Eigenart unserer heutigen schnelllebigen Zeit benötigt diese umso mehr. Das sehe ich ebenso an meinen Kindern, wie an den Kindern meiner Freunde. Das macht das Ganze aber auch spannend. Und was deinen Blog angeht, ich hoffe du behältst dann neben dem technischerem Inhalt hoffentlich noch deine Reisen und die Bilder dazu im Blog. Ich finde das sooo toll. Ich mag Bilder von anderen Ländern, die Stimmung transportieren. Bitte damit nicht aufhören 🙂

Viele Grüße aus der Großstadt,
Ivan

Hallo Ivan,
ich finde Deine Beiträge sehr spannend, da ich mich darin sehr gut wieder finden kann. Ich bin so einer, der immer noch analog fotografiert. Ich habe zwar auch eine DSLR, aber die macht mir nicht so viel Spaß.

Dabei habe ich in den letzten fast 15 Jahren sehr viel ausprobiert. Für mich ist die Krönung der analogen Fotografie die Canon EOS 3 :).

Das finde ich selber ziemlich witzig, weil sie ja praktisch alle Funktionen einer aktuellen DSLR hat und sogar darüber hinaus noch über den augengesteuerten Autofokus verfügt. Aber die EOS 3 ist einfach ein Werkzeug, welches mir am meisten dabei Hilft scharfe, richtig belichtete Negative zu erhalten.

Aus diesem Grund habe ich meine Bessa R3a abgegeben. Obwohl die Objektive (Nokton) vielleicht sogar noch etwas besser waren als die Canon Festbrennweiten. Auch mein Traum ist natürlich eine Leica M6, ich sehe es aber wie Du und es ist ja auch schön einfach mal Träume zu behalten:)

Übrigens nutze ich ebenfalls sehr gerne moderne Objetive. Wie z.B das 35mm 2,0 IS. Dazu noch moderne Filme (Portra / Ektar) und man bekommt sehr gute Ergebnisse, bei dem der besondere Look des Films immer noch erhalten bleibt.

Ja und bei dem ganzen modernen Zeug bleibe ich trotzdem beim Film. Manchmal frage ich mich selber warum. Eine Antwort hierzu liefert für mich das Leica Magazin-Sonderausgaben „M“.

Ich finde die analogen Bilder (egal ob SW, vom Dia oder vom Negativ) einfach klasse. So möchte ich es auch weiterhin haben.

Die größten Lernerfolge erzielte ich in den letzten Jahren bei der Weiterverarbeitung. Erst war es die CD vom DM Markt,Dunkelkammer, dann kam ein Scanner (inzwischen Reflecta RPM 10), Vuescan und seit 2 Jahren das Plugin ColorNeg.

Diese Plugin halte ich für sehr, sehr wichtig, um die richtige Farbtöne zu treffen.

So nun warte ich wie gespannt auf die nächste Filmentwicklung. Es dauert bei uns inzwischen fast zwei Wochen! Aber egal.

Bei dem Film handelt es sich um einen Portra 160. Ich war mit meiner Famillie bei einem Studiofotografen (Canon 7D) und lies Familienportraits
erstellen.
Zwischendurch fragte ich, ob er mal mit meiner EOS 3 einen Film belichten würde. Der guckte mich an, als wäre ich ein Alien und sagte mir, dass er das das letzte mal vor gut 15 Jahren gemacht hätte 🙂 Aber er war so nett und hat mit seinem L-Objektiv den Film belichtet. Jetzt bin ich gespannt (manueller Modus 125s / Blende 8 im Studio). Ich habe die Einstellungen der DSLR ISO 100 einfach übernommen.

Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass ich es klasse finde, mal ein paar Gleichgesinnte zu finden. Leider muss ich feststellen, dass ich selbst in Urlaubsregionen praktisch gar nicht mehr analog fotografiert wird-. Deshalb teile ich Deine positiven Zukunftsaussichten nicht.

Aber wer weiß…

Mach weiter so. Deine Bilde gefallen mir sehr gut, so werde ich demnächst auch mal den Ciinestill ausprobieren.

Gruß

Hei

im Grunde ist es doch unerheblich, wieviel eine Camera kostet. Wer mit einer Digitalkamera umgehen kann und die Zusammenhänge von Blende, Verschluss und Empfindlichkeit verstanden hat, der macht mit einer einfach gebauten Lochkamera ohne jede Linse genauso gute Bilder wie mit einer teuren PhaseOne. Was die Sache des Grundwissens allerdings kompliziert macht: bei Smartfons und Tablets existieren diese Grundregeln nicht, da es Herstellerseitig oft nicht eine dieser Einstellungsmöglichkeiten gibt. Da ist der Frust des fehlenden „Retrolooks“ nach dem ersten Film dann gross . . .

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